LEISHMANIOSE
Leishmaniose ist eine ernst zunehmende Krankheit, die überall dort vorkommt, wo es den Überträger, die Sandmücke, gibt.
Insgesamt gibt es drei verschiedene Formen der Leishmaniose : Die Hautleishmaniose, die Schleimhautleishmaniose und die innere Leishmaniose. In Europa kommt nur die innere Leishmaniose vor, hervorgerufen durch den Erreger Leishmania infantum, von dem es wiederum von Land zu Land verschiedene Stämme gibt.
Leishmania infantum sind Parasiten, die sich in den weißen Blutkörperchen vermehren und die inneren Organe wie Leber, Niere und Milz schädigen.
– Symptome
Anfangs unspezifische Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Trägheit, Appetitlosigkeit, Fieber,Gewichtsverlust, schlechtes Allgemeinbefinden, Schwäche,Milzvergrößerung, Lymphknotenschwellung
Später dann äußere Veränderungen: ausgefranste Ohren, verstärktes Krallenwachstum, schlecht heilende Hautekzeme, Haarausfall ohne Juckreiz , Brillenbildung, verkrustete Nase, verkümmerte Gesichtsmuskulatur , Augenentzündungen, trübe Augen bis hin zur Blindheit, Nasenbluten
Im späten Stadium stinken die Hunde regelrecht, was auf eine schwere Schädigung der inneren Organe deutet.
– Diagnosemöglichkeiten
Antikörpernachweis per IFAT oder ELISA
Knochenmarks- und/oder Lymphknotenpunktat (mikroskopisch oder PCR)
Abstrich aus nässenden Hautekzemen
Keine dieser Untersuchungen gibt Aufschluss darüber, wie schwer erkrankt der Hund ist, deshalb empfiehlt es sich, vor Therapiewahl weitere Untersuchungen vorzunehmen: Gr. Screening, Blutbild und Eiweißelektrophorese , Symptome auflisten ,
Veränderungen im Blutbild:
niedrige Erythrozyten, Hämoglobin und Hämatokrit,
niedrige Leukozyten oder hohe Leukozyten + hohe Lymphozyten
niedrige Thrombozyten
Veränderungen im Screening : Erhöhung Gesamteiweiß
Erhöhung Nieren- und/oder Leberwerte
Eiweißelektrophorese: niedriger Albumin/Globulin Quotient
polyklonale Hypergammaglobulinämie
– Therapie
Die Therapiewahl richtet sich nach Schweregrad der Erkrankung.
In leichten Fällen kommen die meisten Hunde erstmal mit Allopurinol aus : 10-30mg/ KGW, verteilt auf 2-3 Gaben am Tag.
Bei griechischen Hunden hat sich die die Kombination Allopurinol + Levamisol (5mg/kg , 2xWoche über 4 Monate) als erfolgreich gezeigt. Weitere Medikamente: Glucantime , Miltefusin, Oleyl-Pc, Amphotericin-B , Ketokonazol
– Ansteckungsgefahr
Der Hauptüberträger ist die Sandmücke. Sie wurde mittlerweile auch in einigen Teilen Deutschlands entdeckt. Bisher ist aber noch unklar, ob die vorkommenden Arten Leishmaniose übertragen können. Übertragung von der Mutter auf die Welpen über die Plazenta möglich. Theoretisch besteht die Möglichkeit sich an offenen Wunden im Wundsekret anzustecken.
Es gibt aber bisher noch keine nachgewiesenen Fälle. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, da die Leishmanien an der frischen Luft sofort absterben. Trotzdem sollte man bei der Behandlung von offenen Wunden die nötige Hygiene (z.B. Handschuhe) walten lassen. Über Speichel(Hundebisse), Kot , Urin oder frisches Blut ist keine Ansteckung möglich!
– Prognose
Leishmaniose gilt zwar als nicht heilbar, früh erkannt sind die Hunde in der Regel aber gut stabil zu halten und können trotzdem ein hohes Alter erreichen .Gesunde Ernährung (hierzu beraten wir Sie gerne!), wenig Stress, Medikamentengaben gut abwägen, z.B. Cortison vermeiden , keine Impfungen (kranke Hunde dürfen nicht geimpft werden, steht in jedem Beipackzettel), regelmäßige Blutbildkontrollen,auch die Alternativmedizin, z.B. Homöopathie kann unterstützend helfen.
– Links:
http://www.parasitosen.de/
https://www.synlab.de/fileadmin/fachinformationen/fi_vet/FI-Leischmaniose_web_clean.pdf
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0504.htm