Die sogenannten Mittelmeerkrankheiten – wie Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose etc. verursachen bei vielen nach wie vor Unbehagen. Hierzu gibt es inzwischen ausreichend Infomaterial, Tierärzte und Kliniken, die damit vertraut sind.

Haben Sie keine Angst eine südländische Fellnase zu adoptieren – es sind ganz wunderbare Hunde! Und bei weitem nicht jeder Hund aus dem Süden ist automatisch krank.

Auf der Seite von Parasitus.com können Sie alles über Mittelmeerkrankheiten nachlesen und sich informieren. Wir empfehlen die Infobroschüre „Traumhund“!

Selbstverständlich stehen aber auch wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Achtung: wichtig ist in Bezug auf Entwurmen, solange kein Mittelmeertestergebnis vorliegt bitte auf keinen Fall mit Milbemax entwurmen. Bitte verwenden Sie das Mittel Drontal+ .

Unsere Vermittlungshunde aus dem Ausland werden altersentsprechend vor der Ausreise nach Deutschland auf Leishmaniose, Ehrlichiose und Babesiose getestet.

Die Tests erfolgen bereits in Griechenland/ Rumänien. Wir möchten darauf hinweisen, dass eine Übertragung der Krankheiten praktisch bis zum Abflug/ Abreise möglich ist …deshalb bitte IMMER nachtesten. Frühestens nach 3 Monaten nachdem der Hund angekommen ist. Bitte sprechen Sie uns hierzu jederzeit gerne an.

Auch wenn die Hunde negativ getestet sind, können diese Krankheiten später noch ausbrechen. Ein negatives Testergebnis ist leider keine Garantie dafür, dass Ihr Hund später nicht an Leishmaniose oder Ehrlichiose erkranken kann.

Die Leishmaniose kann eine Inkubationszeit bis zu mehreren Jahren haben. Daher sollten Sie in regelmäßigem Abstand auch das Blutbild und die Organwerte von Leber und Niere ihres Hundes kontrollieren lassen, was eigentlich sowieso zur normalen Gesundheitsvorsorge gehört.

Falls Ihr Hund plötzliche Krankheitsanzeichen bekommt wie Mattigkeit, Gewichtsabnahme, Fressunlust, Fieber, Nasenbluten, Durchfall, Erbrechen, Blutarmut, Hautprobleme und Haarausfall usw. sollte auch immer erst mit an eine der Mittelmeerkrankheiten gedacht werden. Auch bei Welpen unter 8 Monaten müssten dann spezielle Bluttests erfolgen.

Bitte informieren Sie uns dann möglichst schnell über den Zustand Ihres Hundes. Wir beraten Sie in der weiteren Vorgehensweise und setzen uns auch gerne mit Ihrem Tierarzt in Verbindung.

Alle diese Mittelmeerkrankheiten lassen sich sehr gut mit Medikamenten behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Dirofilaria und Babesiose sind vollständig heilbar. Auch Hunde mit Leishmaniose können mit einem relativ preiswerten Medikament ein ganz normales Leben führen mit einer guten Lebenserwartung.

Leishmaniose
Ehrlichiose
Babesiose
Filaria/Herzwurm

LEISHMANIOSE

Leishmaniose ist eine ernst zunehmende Krankheit, die überall dort vorkommt, wo es den Überträger, die Sandmücke, gibt.
Insgesamt gibt es drei verschiedene Formen der Leishmaniose : Die Hautleishmaniose, die Schleimhautleishmaniose und die innere Leishmaniose. In Europa kommt nur die innere Leishmaniose vor, hervorgerufen durch den Erreger Leishmania infantum, von dem es wiederum von Land zu Land verschiedene Stämme gibt.

Leishmania infantum sind Parasiten, die sich in den weißen Blutkörperchen vermehren und die inneren Organe wie Leber, Niere und Milz schädigen.

– Symptome
Anfangs unspezifische Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Trägheit, Appetitlosigkeit, Fieber,Gewichtsverlust, schlechtes Allgemeinbefinden, Schwäche,Milzvergrößerung, Lymphknotenschwellung
Später dann äußere Veränderungen: ausgefranste Ohren, verstärktes Krallenwachstum, schlecht heilende Hautekzeme, Haarausfall ohne Juckreiz , Brillenbildung, verkrustete Nase, verkümmerte Gesichtsmuskulatur , Augenentzündungen, trübe Augen bis hin zur Blindheit, Nasenbluten
Im späten Stadium stinken die Hunde regelrecht, was auf eine schwere Schädigung der inneren Organe deutet.

– Diagnosemöglichkeiten
Antikörpernachweis per IFAT oder ELISA
Knochenmarks- und/oder Lymphknotenpunktat (mikroskopisch oder PCR)
Abstrich aus nässenden Hautekzemen
Keine dieser Untersuchungen gibt Aufschluss darüber, wie schwer erkrankt der Hund ist, deshalb empfiehlt es sich, vor Therapiewahl weitere Untersuchungen vorzunehmen: Gr. Screening, Blutbild und Eiweißelektrophorese , Symptome auflisten ,

Veränderungen im Blutbild:
niedrige Erythrozyten, Hämoglobin und Hämatokrit,
niedrige Leukozyten oder hohe Leukozyten + hohe Lymphozyten
niedrige Thrombozyten
Veränderungen im Screening : Erhöhung Gesamteiweiß
Erhöhung Nieren- und/oder Leberwerte
Eiweißelektrophorese: niedriger Albumin/Globulin Quotient
polyklonale Hypergammaglobulinämie

– Therapie
Die Therapiewahl richtet sich nach Schweregrad der Erkrankung.
In leichten Fällen kommen die meisten Hunde erstmal mit Allopurinol aus : 10-30mg/ KGW, verteilt auf 2-3 Gaben am Tag.

Bei griechischen Hunden hat sich die die Kombination Allopurinol + Levamisol (5mg/kg , 2xWoche über 4 Monate) als erfolgreich gezeigt. Weitere Medikamente: Glucantime , Miltefusin, Oleyl-Pc, Amphotericin-B , Ketokonazol

– Ansteckungsgefahr
Der Hauptüberträger ist die Sandmücke. Sie wurde mittlerweile auch in einigen Teilen Deutschlands entdeckt. Bisher ist aber noch unklar, ob die vorkommenden Arten Leishmaniose übertragen können. Übertragung von der Mutter auf die Welpen über die Plazenta möglich. Theoretisch besteht die Möglichkeit sich an offenen Wunden im Wundsekret anzustecken.

Es gibt aber bisher noch keine nachgewiesenen Fälle. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, da die Leishmanien an der frischen Luft sofort absterben. Trotzdem sollte man bei der Behandlung von offenen Wunden die nötige Hygiene (z.B. Handschuhe) walten lassen. Über Speichel(Hundebisse), Kot , Urin oder frisches Blut ist keine Ansteckung möglich!

– Prognose
Leishmaniose gilt zwar als nicht heilbar, früh erkannt sind die Hunde in der Regel aber gut stabil zu halten und können trotzdem ein hohes Alter erreichen .Gesunde Ernährung (hierzu beraten wir Sie gerne!), wenig Stress, Medikamentengaben gut abwägen, z.B. Cortison vermeiden , keine Impfungen (kranke Hunde dürfen nicht geimpft werden, steht in jedem Beipackzettel), regelmäßige Blutbildkontrollen,auch die Alternativmedizin, z.B. Homöopathie kann unterstützend helfen.

– Links:
http://www.parasitosen.de/
https://www.synlab.de/fileadmin/fachinformationen/fi_vet/FI-Leischmaniose_web_clean.pdf
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0504.htm

Leishmaniose
Ehrlichiose
Babesiose
Filaria/Herzwurm

EHRLICHOSE

Die Ehrlichiose ist eine Krankheit, die überall dort vorkommt, wo der Überträger, die Braune Hundezecke, heimisch ist. Der Erreger Ehrlichia canis befällt die weißen Blutkörperchen (Monozyten) und „reist“ mit ihnen ins Knochenmark, in die Leber und die Lymphknoten.

– Symptome
Akutes Stadium: Fieberschübe bis 41°C, Lethargie, Anorexie, eitriger Nasen- und Augenausfluss, Krampfanfälle und Lähmungen der Hinterhand.
Subklinisches Stadium: mild , meist wird nichts bemerkt, Anämie, Gewichtsverlust und Blutungen
Chronisches Stadium: Mattigkeit, Fieber, Blutungen ,Blut in Urin oder Kot , Nasenbluten, Niesen

– Diagnosemöglichkeiten
Antikörpertest per IFAT : Ab dem 14. Tag erst nachweisbare Antikörper , bei akutem Verdacht empfiehlt sich daher eine PCR
Mikroskopischer Nachweis per Blut- Ausstrich

Auch hier gilt: Keine der Untersuchungen allein gibt Aufschluss darüber, wie schwer erkrankt der Hund ist , in welchem Stadium er sich befindet und/oder ob er behandelt werden muss.

Weitere Untersuchungen wie Blutbild und Screening in Verbindung mit Symptomen , sagen darüber mehr aus:
Veränderungen im Blutbild: Anämie, niedrige Leukozyten, niedrige Thrombozyten,
Veränderungen im Screening: Erhöhung Gesamteiweiß, Erhöhte Leberwerte( Bilirubin, AP, GPT)

– Therapie
Doxycyclinhyclat (Ronaxan) 2xtägl 10mg/kg über 4-6 Wochen

NICHT !! geeignet für Welpen unter 5 Monaten

Zusätzlich kann in schweren Fällen Carbesia gespritzt werden.
– Ansteckungsgefahr
Ehrlichiose kommt auch beim Menschen vor.
Eine Direktübertragung von Hund zu Mensch oder von Hund zu Hund ist bei offenen Wunden theoretisch möglich, aber sehr unwahrscheinlich.

– Prognose
Auch nach Behandlung gibt es keine 100%ige Sicherheit, dass die Ehrlichiose geheilt ist. Es ist möglich, dass der Erreger sich im Knochenmark „versteckt“, vom Doxy nicht erreicht wird und später wieder auftritt. Ebenso ist es möglich, dass der Hund sich selbst heilt. Bei Symptomen sollte man also auch immer Ehrlichiose im Hinterkopf behalten.

Auch hier gilt: Das A und O ist ein gutes Immunsystem ! (s. Prognose Leishmaniose)

Leishmaniose
Ehrlichiose
Babesiose
Filaria/Herzwurm

BABESIOSE

Babesien sind Parasiten , die die roten Blutkörperchen befallen.
Babesiose gibt es überall dort, wo die Übertrager, die Dermacentor-Zecke und die Braune Hundezecke, heimisch sind . Auch in Deutschland häufen sich die Fälle von Babesiose.

– Symptome
Akutes Stadium: Fieber , Apathie, dunkler Urin, Appetitlosigkeit, Abmagerung, vergrösserte Milz, Leberschäden, Gelbsucht
Chronisches Stadium: Apathie, Schwäche, Abmagerung, Fieberschübe,

– Diagnosemöglichkeiten
Antikörpernachweis per IFAT: Antikörper werden erst ca. 10 Tage nach Infektion gebildet.
Bei frischer Infektion daher meist noch negativ , da es bei akuter Babesiose aber schnell gehen muss , empfiehlt sich bei Verdacht eine PCR .
Blutbild und Screening : Anämie, Erhöhte Leberwerte (Bilirubin, LDH)

– Therapie
Carbesia 0,25-0,5ml/10kg 2x im Abstand von 14 Tagen
Muss über eine Auslandsapotheke bestellt werden.

– Prognose
Rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, vollständig heilbar!!

– Links
https://www.synlab.de/fileadmin/fachinformationen/fi_vet/FI-Babesiose_web_clean.pdf
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0504.htm

Leishmaniose
Ehrlichiose
Babesiose
Filaria/Herzwurm

FILARIA / HERZWURM

Bisher sind 5 verschiedene Filarienarten in Europa bekannt.
Je nach Art parasitieren die Filarien in verschiedenen Körperteilen des Hundes.

– Diagnosemöglichkeiten
Knott-Test : findet im Blut zirkulierende Mikrofilarien (Nachkommen) aller Filarienarten, allerdings ohne Artenbestimmung.
Sollte bei negativem Befund nach 6 Monaten wiederholt werden.
Zur Therapiewahl- und dauer sollte daher noch zusätzlich eine Filarienartenbestimmung gemacht werden.

Außerdem eine Dichtebestimmung, um einen genauen Behandlungsplan aufstellen zu können. Bei starkem Befall sollte man vorsichtiger behandeln, um Probleme zu vermeiden.

HERZWURM(Dirofilaria immitis)

Befällt Herz und Lungengefäße
Überträger: verschiedene Stechmückenarten, über Plazenta im Mutterleib

– Symptome
wie bei Lungen- und Herzkrankheiten: Atemnot, Husten, Schwäche, Gewichtsverlust
Weitere Diagnosemöglichkeiten: Antigentest, Ultraschall, Röntgen ,

– Therapie
Mikrofilarien : Stronghold oder Advocate über mehrere Monate, bzw. Jahre
Makrofilarien: Immiticide, evtl. chirurgische Entfernung

– Prognose
Immiticide Behandlung sehr risikoreich, aber erfolgreich .

HAUTWURM (Dirofilaria repens)

Lebt unter der Haut
Überträger: Stechmücken, über Plazenta im Mutterleib

– Symptome
juckende Hautprobleme, „wandernde“ Knoten,

– Therapie
Mikrofilarien: Stronghold oder Advocate über mehrere Monate, bzw. Jahre
Makrofilarien: Immiticde

– Prognose
vollständig heilbar

Dipetalonema Acanthocheilonema reconditum

Lebt im Unterhautgewebe, in Körperhöhlen und der Niere
Überträger: Flöhe , Zecken

– Symptome
Erhöhte Eosinophile , juckende Hautstellen , ansonsten harmlos

– Therapie
Stronghold und Advocate über mehrere Monate

– Links
https://www.synlab.de/de/tier/tieraerzte-und-fachkreise/informationen/news/article/filariosen/
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0504.htm

Leishmaniose
Ehrlichiose
Babesiose
Filaria/Herzwurm